Zukunftstechnologien mit Erdgas: Ein Blick nach Japan Gasmotorisch angetriebene Klimageräte, so genannte Gas Heat Pumps (GHP), haben in Japan eine lange Tradition. Die Ursprünge liegen bereits Ende der 70er Jahre, als es durch die zunehmend hohe Wachstumsrate bei Strom-Klimageräten im Sommer zu Engpässen bei der Stromversorgung kam. Damals gaben die drei führenden japanischen Gasversorger - Tokyo Gas, Osaka Gas und Toho Gas - den Auftrag zur Entwicklung von gasmotorisch angetriebenen Klimageräten zur Versorgung von kleinen und mittelgroßen Gebäuden bis zu einer Größe von etwa 10.000 m2 Nutzfläche. Vorgabe war eine möglichst geringe Stromaufnahme, die bei den damaligen Geräten bei etwa 1/10 der Nennkühlleistung lag. Da Erdgas im Sommer generell in ausreichender Menge zur Verfügung steht, wurde die GHP schnell als wirtschaftliche Alternative akzeptiert, so dass die Anzahl der installierten GHP in Japan auf über 500.000 geschätzt werden kann. Gasmotor-BHKWs zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme für das Einfamilienhaus können ebenfalls schon als etabliert gelten. Allein von "Eco-Will" - einem System mit 4-Takt-Gasmotor, 1 kW elektrischer sowie 3,25 kW thermischer Leistung und einem beachtlichen Gesamtwirkungsgrad von 85 Prozent - wurden seit 2003 rund 75.000 Einheiten verkauft. Ziel ist, bis zum Jahr 2010 die Zahl der verkauften Einheiten auf 235.000 mehr als zu verdreifachen. Darüber hinaus schicken sich weitere erdgasbasierte Zukunftstechnologien an, den japanischen Markt zu erobern. Dazu zählen beispielsweise die Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen (PEFC), die von SANYO, TOSHIBA FCP, EBARA, MATSUSITA und TOYOTA entwickelt wurden. Sie eignen sich aufgrund ihrer Leistungsdaten (elektrische Leistung 0,7 bis 1 kW) speziell für den Einsatz in Wohnungen oder Einfamilienhäusern. Aktuell testet Tokyo Gas 400 von diesen Geräten umfassend in einem Feldversuch. Ziel ist neben einer 26-prozentigen Primärenergieeinsparung auch eine Reduktion der Kohlendioxidemissionen um 40 Prozent. Anders als in Europa arbeiten Hersteller, Regierung und Gaswirtschaft gemeinsam an der Entwicklung der Brennstoffzellen. Die Regierung stellt dafür beachtliche Forschungsmittel bereit. Der Aufbau der Serienfertigung und das Ausschöpfen von Einsparpotenzialen ist Sache des jeweiligen Herstellers. Weitere erdgasbasierte Innovationen aus Japan sind ein Dampfbad speziell für den privaten Wellnessbereich, dessen Bedienkonsole sogar über einen eingebauten Fernsehempfänger verfügt, das sprechende Gasküchengerät "Pipitto-Konro", Dampfkocher, Wäschetrockner und Gasgrill, eine Einzelraumheizung sowie das Multifunktions- Brennwertgerät "Eco-Jozu". Letzteres stellt neben dem Warmwasser auch die Heizwärme für die verschiedenen Räume einer Wohnung/eines Einfamilienhauses bereit, außerdem kann es die Badewanne anwärmen und vieles mehr. Um die Popularität und Akzeptanz ihrer neuen Produkte zu erhöhen, setzen die japanischen Gasversorgungsunternehmen auf eine Vielzahl von Maßnahmen. Dazu zählen neben Werbeschaltungen in Medien die gezielte Information über die ökologischen Vorteile der neuen Technologien. Um diese ökologischen Vorteile zu verdeutlichen, beteiligen sich die japanischen Gasgeräte-Hersteller an anerkannten Öko-Labels oder haben dafür unternehmenseigene Label-Systeme ins Leben gerufen. Eines dieser Label gibt beispielsweise den jährlichen Energieverbrauch eines Gerätes sowie dessen durchschnittliche prozentuale Energieeinsparung im Vergleich zu den Einsparzielen an und macht so dem Kunden dessen Energieeffizienz auf einfache Weise deutlich. ASUE Bildunterschrift: (grafik_475.jpg) Absatz von PEFC in Japan (Quelle: JGA) Bildunterschrift: (grafik_473.jpg) SANYO-Brennstoffzelle (links) und Warmwasserspeicher mit Spitzenkessel (rechts) (Quelle: ASUE) Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet unter www.asue.de in der Rubrik "Aktuelles/Presse". Bei Veröffentlichung erbitten wir einen Beleg an: ASUE e. V., Postfach 30 37 27, 10726 Berlin.