Erdgasfahrzeuge: Hohen Benzinpreisen ein Schnippchen schlagen
Die Preise an den Zapfsäulen kennen seit einiger Zeit nur noch einen Weg – den nach oben. Da macht den meisten Autofahrern das Tanken verständlicherweise keinen Spaß mehr. Doch die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. aus Kaiserslautern kennt einen Ausweg: Steigen Sie um auf Erdgas!
Denn der Preisunterschied zwischen den Flüssigkraftstoffen und Erdgas ist beträchtlich. Während für einen Liter Benzin rund 1,20 Euro berappt werden müssen, schlägt eine vergleichbare Menge Erdgas, je nach Gasqualität, mit rund 50 Cent zu Buche – also weniger als der Hälfte. Gegenüber Dieselkraftstoff beträgt der Preisvorteil von Erdgas noch etwa 30 Prozent. Diese Unterschiede resultieren aus der staatlichen Förderung des gasförmigen Energieträgers als Kraftstoff durch einen wesentlich geringeren Mineralölsteuersatz. Diese Steuervergünstigung gilt zunächst bis zum Jahr 2020 – die Anschaffung eines Erdgasfahrzeuges bleibt also noch lange Zeit attraktiv, zumal auch einige Landesregierungen und zahlreiche Erdgasversorgungsunternehmen Förderprogramme ins Leben gerufen haben, die beispielsweise die Anschaffung eines neuen, serienmäßigen Erdgasfahrzeuges bezuschussen.
So wie der Nutzer von den wirtschaftlichen Vorteilen eines Erdgasfahrzeuges profitiert, profitiert auch die Umwelt, denn im Vergleich zu einem Benziner werden rund 25 Prozent Kohlendioxid, 75 Prozent Kohlenmonoxid und 60 Prozent an reaktiven Kohlenwasser-stoffen weniger an die Umwelt abgegeben. Gegenüber einem Dieselfahrzeug fällt die Umweltbilanz ähnlich positiv aus: Hier sinken der Kohlenmonoxid-Ausstoß um rund 50 Prozent und die Stickoxid-Emissionen um 70 Prozent, während die reaktiven Kohlenwasserstoffe um 80 Prozent und die Rußpartikel sogar um 99 Prozent abnehmen.
Aufgrund dieser Kosten- und Umweltvorteile setzen auch immer mehr Autohersteller auf Erdgas. Mittlerweile haben fast alle namhaften europäischen Produzenten entsprechende Fahrzeugmodelle im Angebot – PKW wie Nutzfahrzeuge –, die zumeist sowohl mit Benzin als auch mit Erdgas fahren. Dieser Trend schlägt sich auch deutlich in der Statistik nieder: Gab es im Januar 1998 in Deutschland nur etwa 2.100 erdgasbetriebene Fahrzeuge, stieg deren Zahl bis zum Anfang dieses Jahres auf annähernd 20.000.
Auch die Zahl der Erdgastankstellen beziehungsweise Markentank-stellen mit Erdgas-Zapfsäule verzehnfachte sich in diesem Zeitraum auf jetzt mehr als 400. Bis zum Jahr 2007 soll sich deren Zahl auf über 1.200 erhöhen.
Jürgen Stefan Kukuk
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