Erdgas – vielseitiger Energieträger mit Umweltvorteilen Dass ein vom Menschen verursachter Treibhauseffekt klimaschädigende Auswirkungen hat, stellt eine zunehmend gesicherte Tatsache dar. Deshalb darf man die Energieträger – als Emittenten von Treibhausgasen – nicht allein nach den Kosten beurteilen, ihr Umweltverhalten ist mindestens ebenso wichtig. Hinzu kommt, dass der weltweite Energiehunger und damit der Schadstoffausstoß durch aufstrebende Nationen wie Indien und China weiter wächst. Die ideale Lösung dieses Problems ist die Nutzung emissionsfreier Energien. Diese werden aber erst in fernerer Zukunft in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Bis dahin ist es am sinnvollsten, unter den fossilen Energieträgern konsequent auf den umweltschonendsten – das Erdgas – zu setzen. Der Weltprimärenergiebedarf wird aktuell zu über 90 Prozent durch fossile Energieträger gedeckt. Bei ihrer Verbrennung entsteht vor allem Kohlendioxid, dessen Menge vom Kohlenstoffanteil abhängig ist. Energieträger mit hohem Kohlenstoffanteil setzen viel Kohlendioxid frei, die mit niedrigerem entsprechend weniger. Dabei reicht die Spanne der Emissionen von 373 Gramm Kohlendioxid je Kilowattstunde bei Braunkohle bis zu 201 Gramm bei Erdgas. Bei den Stickstoffoxiden – Mitverursacher von saurem Regen und Auslöser der Bildung von bodennahem Ozon – nimmt Erdgas ebenfalls einen vorderen Platz ein und unterbietet Heizöl sowie Braun- und Steinkohlebriketts teilweise deutlich. Neben der Freisetzung von schädlichen Gasen spielt zunehmend auch die Staubbelastung eine immer größere Rolle, insbesondere der Feinstaub. Darunter versteht man Partikel mit einer Größe von unter zehn Mikrometern. Dabei gelten vor allem Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern als besonders gefährlich, da sie als „lungengängiger Feinstaub“ tief in das menschliche Atmungsorgan eindringen. Auch in dieser Hinsicht liegt Erdgas (Brennwerttechnik) vorn, denn bei seiner Verbrennung werden je Kilowattstunde Nutzwärme nur 0,009 Gramm Staub freigesetzt im Vergleich zu 1,253 Gramm bei Steinkohlenbriketts. Das gute Abschneiden von Erdgas in diesen Vergleichen ist vor allem auf dessen hohen Wasserstoffanteil zurückzuführen: Er beträgt vier Wasserstoffatome auf ein Kohlenstoffatom. Bei Erdöl beträgt dieses Verhältnis rund 2 : 1, bei Kohle nur noch 0,5 : 1. Wasserstoff stellt einen idealen Energieträger dar, da bei seiner Verbrennung nur reines Wasser entsteht – also weder Staub noch irgendwelche anderen Emissionen. Nun stellt sich die Frage, warum man nicht gleich Wasserstoff massenhaft einsetzt. Das liegt unter anderem daran, dass die Gewinnung von Wasserstoff noch sehr energieaufwändig ist, da er in der Natur nur in chemisch gebundener Form – zum Beispiel im Wasser – vorkommt. Es hätte nun unter Berücksichtigung umweltrelevanter Aspekte keinen Sinn, die energetisch aufwändige Wasserstoffherstellung unter Verwendung von fossilen Energieträgern durchzuführen. Wirklich „sauberer“ Wasserstoff kann nur mit Hilfe von regenerativ erzeugter Energie produziert werden. Eine Möglichkeit zur Einsparung von Energie ist die Substitution der mit Umwandlungsverlusten erzeugten Sekundärenergie Strom durch emissionsarme Primärenergien. So arbeiten konventionelle Kraftwerke mit einem Wirkungsgrad von nur 36 Prozent, die restliche dort eingesetzte Primärenergie geht gewissermaßen verloren. Daher sollte die Wärmeenergie eines Primär-energieträgers direkt genutzt werden. Auch dafür bietet sich Erdgas an, das sich mittlerweile neben der Raumheizung/Warmwasserbereitung zahlreiche weitere Einsatzgebiete erschlossen hat. So stellt beispielsweise der Erdgas-Grill eine echte Alternative zum konventionellen Holzkohle-Grill dar, da beim Grillen weder Qualm noch Asche entstehen, was zu einer gesünderen Zubereitung führt. Das Wäschetrocknen lässt sich inzwischen ebenfalls mit Erdgas realisieren. So geht das Wärmetrocknen nicht nur bis zu 40 Prozent schneller, sondern verringert außerdem den Primärenergiebedarf um bis zu 60 Prozent. Die Nutzung dieser neuen Erdgasanwendungen ist im Übrigen unkompliziert – dank der Erdgas-Steckdosen, die sich so einfach wie ihre Elektro-Pendants handhaben lassen. Der nach wie vor größte Anteil der Erdgasnutzung liegt im Bereich Kochen/Heizen/Warmwasserbereitung. Dabei sind aber nicht nur Heizkessel gemeint, auch andere Wärmeerzeuger wie Erdgas-Kamine und -Kachelöfen sind im Handel verfügbar. Diese Geräte unterscheiden sich äußerlich kaum von holzbefeuerten, haben aber unter anderem den Vorteil von auf Knopfdruck verfügbarer Wärme und dem Wegfallen von Ascheflug im Raum. Und bei Heizsystemen ist die Erdgas-Brennwerttechnik das Maß der Dinge. Diese Technologie – die auch die im Wasserdampf der Heizungsabgase enthaltene Wärme nutzbar macht – wird unter anderem vom Internetportal www.ecotopten.de empfohlen, weil: • die Umweltvorteile dieser Geräte gegenüber Erdgas-Niedertemperaturheizungen und heizölbetriebenen Anlagen offensichtlich und nachgewiesen seien, • sich normalerweise die Mehrinvestitionen für einen Gas-Brennwertkessel im Vergleich zu Niedertemperaturkesseln durch die höhere Energieeffizienz während der Nutzungsphase bezahlt machen und • es sich dabei um eine ausgereifte Technologie handele, die zuverlässig funktioniere und die auch von den Handwerksbetrieben beherrscht würde. Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. hat in der neuen Broschüre „Erdgas für Haus und Auto – Vorteile für die Umwelt“ die Wechselwirkungen zwischen Energieeinsatz und Klimaschutz untersucht und in aussagekräftigen Grafiken wiedergegeben. Die Publikation eignet sich insbesondere zur Kommunikation und für Schulungen. Sie ist über die ASUE, Tel. (0631) 360 90 70, E-Mail: info@asue.de, erhältlich. Einzelexemplare werden kostenfrei abgegeben.