04.07.2007

30 Jahre ASUE

Interview mit dem Präsidenten der ASUE,
Herrn Dipl.-Ing. Reinhard Schüler
In diesem Jahr feiert die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. ihr 30-jähriges Jubiläum. Dipl.-Ing. Reinhard Schüler, Präsident der ASUE, erläutert die aktuellen Aktivitäten und die künftigen Aufgaben der ASUE und der Gaswirtschaft. 

Herr Schüler, Sie bekleiden das Amt des ASUE-Präsidenten seit neun Jahren. Gleichzeitig sind Sie Mitglied des Vorstandes der Gasanstalt Kaiserslautern AG. Was hat Sie persönlich motiviert, dieses Amt zu übernehmen? 

Das von mir vertretene Unternehmen, die Gasanstalt Kaiserslautern AG, gehört zu den Gründungsmitgliedern der ASUE. Seit mehr als 20 Jahren bekleide ich in dieser für die Gaswirtschaft sehr wichtigen Organisation ein Ehrenamt - zunächst im Vorstand, dann im Präsidium. Schon von Anfang an konnte ich feststellen, dass die ASUE viel bewegt, neue Ideen entwickelt und sich als wichtige Servicestelle etabliert hat. Vor diesem Hintergrund habe ich seinerzeit das Amt sehr gerne übernommen, es war für mich eine Ehre, als Präsident der ASUE gewählt zu werden. Damit habe ich aber auch die Entscheidung getroffen, eigene Initiativen zur Förderung sparsamer Energieanwendungen einzubringen und die Arbeit der ASUE mit fortzuentwickeln. 

Worin sahen und sehen Sie die wichtigsten Aufgaben der ASUE? 

Die ASUE versteht sich als Dienstleistungsstelle sowie als Vermittler von Know-how rund um die Erdgasanwendungen - und zwar für jeden. Das beginnt mit dem Nutzer von Energie, geht über die politischen Kreise und Journalisten bis hin zu den einzelnen Berufsgruppen, die an sparsamen Energieanwendungen interessiert sind. Um dieser Positionierung und Aufgabenstellung Rechnung zu tragen, haben wir ein breites Publikationsprogramm aufgestellt, den "Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft" etabliert und die Öffentlichkeitsarbeit forciert. Diese drei Bausteine greifen in ihrer Struktur und Umsetzung wie Puzzle-Bausteine ineinander und bilden somit konzeptionell ein zielgerichtetes Instrumentarium in Sachen Gasanwendungen, Energieeffizienzsteigerung und Umweltschonung. Dabei werden wir sehr wirksam von einem über viele Jahre gewachsenen Netzwerk unterstützt, zu dem natürlich insbesondere unsere Mitgliedsunternehmen zählen. Die ASUE-Mitglieder sind bedeutende Unternehmen der Energiewirtschaft. 

In Ihrer Amtszeit wurde auch die "Transferstelle neue Produkte" der ASUE ins Leben gerufen. 

Das war mir persönlich ein besonderes Anliegen und dokumentiert den Innovationswillen der ASUE: Mit der Transferstelle erfüllt die ASUE eine ihrer wichtigsten Funktionen, nämlich "Motor und Entwicklungshelfer" für neue Geräteinnovationen für den deutschen Markt zu sein. Dabei sind wir im Hinblick auf gasverbrauchende Geräte selbst aktiv geworden, beginnend schon in frühen Phasen einer Geräteentwicklung und haben selbst Impulse für die Produktentwicklung gegeben. Energieeinsparpotenziale können eben nur dann erschlossen werden, wenn sparsame, zuverlässige und bezahlbare Gerätelösungen verfügbar sind. Damit hat die ASUE schon bisher einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Reduzierung der Emissionen und zur Ressourcenschonung geleistet. 

Können Sie uns hierfür Beispiele nennen? 

Mit der Strom erzeugenden Heizung, die durch uns sehr stark promotet wird, möchten wir die Schallmauer für die Anwendung der sinnvollen Kraft-Wärme-Kopplung im Einfamilienhaus durchbrechen. Ich persönlich gebe dieser Technologie eine große Zukunft. Einen ebenfalls hohen Stellenwert hat für mich die Kombination von erdgasbasierter Brennwerttechnik und Solartechnik. Sie kann in Deutschland millionenfach zum Einsatz kommen und trägt, ebenso wie die von uns massiv geförderte Gas-Wärmepumpe bzw. das Gasklimagerät, zur weiteren Energieeffizienzsteigerung und zum Umweltschutz bei. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch der von uns seit 1980 ausgelobte "Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft", in dessen Rahmen wir oft innovative Systemlösungen ausgezeichnet haben, die sich hinterher als Standard etablierten. Das heißt, auch in diesem Kontext hat die ASUE die Initiative ergriffen, um durch den Einsatz von Erdgas bzw. durch die Substitution kohlenstoffreicher Energieträger die Gesamtemission zu senken. Übrigens werden wir künftig, außer mit dem ADAC, bei der Preisauslobung auch mit der dena zusammenarbeiten. 

Die ASUE wurde jetzt 30 Jahre alt - wie sehen die nächsten 30 Jahre aus? 

Viele der derzeit aktuellen Aufgaben werden auch weiterhin an Aktualität nicht verlieren. Hierzu zählt die Öffentlichkeits- und Informationsarbeit ebenso wie die Arbeit der Transferstelle. Dennoch zeichnet sich schon jetzt ab, dass sich die Gaswirtschaft durch das Energiewirtschaftsgesetz und durch die Versorgungsstruktur in Zukunft verändern wird. Zwar werden die Strom- und Gaswirtschaft enger zusammenwachsen, das Erdgas als Energieträger wird jedoch weiterhin in der umweltschonenden Energieversorgung eine Schlüsselrolle spielen. Ich sehe sowohl in der Nutzung bestehender Technologien als auch bei neuen Gerätetechnologien ein enormes Entwicklungspotenzial. Wir wissen, dass rund vier Mio. Heizungsanlagen veraltet sind. Mit neuen Technologien, wie beispielsweise den Erdgas-Solarkombinationen und der Strom erzeugenden Heizung, wird die ASUE auch weiterhin die Substituierung weniger effizienter Technologien durch innovative Gasanwendungen begleiten und fördern. Im Blick nach vorne spielt auch die Internationalisierung eine wesentliche Rolle, was zur Folge hat, dass die ASUE einen internationalen Kompetenztransfer anstrebt und die Etablierung ähnlicher Institutionen im Ausland unterstützt. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass der ASUE auch in Zukunft die Arbeit nicht ausgehen und sie die Entwicklung der Gasanwendungen maßgeblich beeinflussen wird. 

ASUE 

Bildunterschrift: (grafik_476.jpg) Dipl.-Ing. Reinhard Schüler, Präsident der ASUE (Quelle: ASUE) 

Bei Veröffentlichung erbitten wir einen Beleg an:
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Ansprechpartner:

Jürgen Stefan Kukuk
Telefon: 0 30 / 22 19 13 49-0
E-Mail: kukuk@asue.de