minusCARBON: Neues ZIM-Netzwerk zur Entwicklung CO2-negativer Technologien
Biomasse hat in der Energiewende viele Talente. Heute werden NaWaRos und Bioabfälle zumeist energetisch zur Erzeugung von Strom, Wärme und auch Kälte genutzt. Hierbei wird das vorher durch die genutzten Pflanzen aus der Atmosphäre entfernte CO2 wieder freigesetzt und der Gesamtprozess kann als klimaneutral bezeichnet werden. CO2-negative Technologien haben dagegen die Aufgabe, das klimaschädliche Gas dauerhaft zu binden und so den Klimawandel aktiv zu bekämpfen. Dafür bietet Biomasse mit der Vielfalt der stets in ihr enthaltenen Moleküle und Verbindungen ein breites Spektrum an Optionen.
Diese stoffliche Nutzung von Biomasse steht im Vordergrund eines neuen ZIM-Innovationsnetzwerks, das unter dem Titel "minusCARBON" die Entwicklung CO2-negativer Technologien vorantreiben soll. Im Angesicht der für den Sommer durch das BMWK angekündigten Wiederaufnahme des ZIM-Programms werden
- kleine und mittlere Unternehmen (KMUs),
- private und öffentliche Forschungseinrichtungen sowie
- der erweiterte Mittelstand bis zu 1.000 Beschäftigten oder 50 Mio. € Jahresumsatz
eingeladen, sich in das geförderte Netzwerk einzubringen und von neuen Kontakten und dem Transfer von Ansätzen zu profitieren.
Die stofflichen Potenziale aus Biomasse heben.
Die energetische Nutzung sollte aus thermodynamischer Sicht stets der letzte Anwendungsschritt eines Produktes sein. Denn die am Ende zunächst frei werdende Wärme ist die letzte Stufe einer absteigenden Treppe des Energiegehaltes; dieser Wärmestrom hat einen geringen Exergie-Anteil. Die Pflanzen haben aber zuvor deutlich mehr Energie in chemische Verbindungen investiert. Aus dem Primärprodukt Zucker bauen sie über verschiedene Stoffkreisläufe z. B. Kohlenhydrate, Fette oder Proteine und vieles mehr auf. Zusätzlich akkumulieren sie Mineralien, die sie ebenfalls zum Wachsen benötigen.
Wegen des hohen Kohlenstoffanteils von Biomasse liegen kohlenstoffbasierte Materialien im Fokus des neuen ZIM-Innovationsnetzwerks. Auf Basis von Biomasse könnten in einem ersten Schritt Vorprodukte wie Fettsäuren, Aschen und Kohlen genutzt werden, um im Anschluss z. B. in der chemischen Industrie CO2-negative Materialien zu ermöglichen. Der in ihnen enthaltene Kohlenstoff wird dadurch gebunden und genutzt, dabei aber nicht in die Atmosphäre entlassen.
Werden Sie Teil des neuen ZIM-Innovationsnetzwerks! Informationen zur Förderung und und zur Aufnahme in das Netzwerk finden Sie in der nebenan bereit stehenden pdf-Datei.
Thomas Wencker
Telefon: 0 30 / 22 19 13 49-0
E-Mail: thomas.wencker@asue.de