Saunaanlagen umweltschonend und energieeffizient betreiben
Im Zuge der gesundheitsorientierten Wellness-Bewegung spielt die Sauna mit ihren medizinisch anerkannten positiven Effekten eine tragende Rolle. In Hotels, Wellness- und Fitness-Einrichtungen gehören Saunaanlagen vielerorts zum Standard. Bei allen positiven gesundheitlichen Aspekten dürfen aber deren großer Energiebedarf und damit die umwelt- und energierelevanten Auswirkungen nicht unterschätzt werden. Eine noch wenig bekannte Möglichkeit, eine Sauna umweltschonend zu beheizen, bietet die Nutzung von Erdgas. Dieser Energieträger hat aber nicht nur hinsichtlich der Umwelt Vorteile; mit ihm lassen sich die Betriebskosten gegenüber einem strombeheizten Saunaofen deutlich reduzieren! Das teilte jetzt die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. mit.
Einer der Anbieter von erdgasbeheizten Saunen ist die Firma Westenberg Sauna Equipment aus 48703 Stadtlohn. Das Unternehmen bietet diese Anlagen in verschiedenen Konfigurationen insbesondere für gewerbliche Anwender an.
Die Pyramiden-Saunagasöfen wurden speziell für den Einsatz in größeren, kommerziell betriebenen Anlagen entwickelt. Sie sind in den Leistungsstufen 24 kW, 48 kW, 72 kW und 96 kW erhältlich. Drei dieser Öfen mit einer Gesamtleistung von 198 kW kommen zum Beispiel im Freizeitbad „Monte Mare“ in Kaiserslautern zum Einsatz.
Die Pyramiden-Saunagasöfen arbeiten nach dem Prinzip der finnischen Sauna: Es werden Steine erhitzt, die wiederum ihre Wärme an die Umgebung abgeben. Durch die großflächige Abstrahlung wird die Hitze gleichmäßig in der gesamten Saunakabine verteilt.
Ein Pyramiden-Saunagasofen besteht aus einem Rohrsystem, das im Bereich der Saunakabine wie eine Pyramide geformt und dort von Steinen umgeben ist, einem Gasbrenner, einem Ventilator sowie einem Kamin. Der Ventilator befindet sich kurz vor dem Kamin am Ende des Rohrsystems und erzeugt dadurch in den vor ihm befindlichen Rohrleitungen einen Unterdruck. Die auf diese Weise angesaugte Außenluft gelangt zunächst zum Gasbrenner, wo sie erhitzt wird und sich mit den Abgasen des Brenners vermischt. Danach durchläuft das Rauchgas-Luft-Gemisch die Pyramide sowie unter den Saunabänken befindliche Rohre, bevor sie schließlich durch den Kamin entweicht. Da die Heißluft vom Pyramidenofen nicht direkt in den Kamin gelangt, sondern erst noch die unter den Bänken verlegten Rohre passiert, betragen die Abgastemperaturen nicht mehr als etwa 80 °C.
Dieser effizienten Abwärmenutzung haben die Pyramidenöfen ihren hohen Wirkungsgrad mit zu verdanken und kommen daher mit etwa einem Drittel der Betriebskosten aus, die eine mit Strom betriebene Anlage vergleichbarer Leistung verursachen würde. Zum Beispiel für eine Saunakabine mit einem Leistungsbedarf von 24 kW sowie einer täglichen Öffnungszeit von zehn Stunden an 350 Tagen im Jahr gibt der Hersteller ganz konkret eine Ersparnis von mehr als 5.000 Euro pro Jahr an! Außerdem besitzen die Pyramidenöfen den Vorteil, dass ihre Wartung ohne Unterbrechung des Betriebes der übrigen Anlagen durchgeführt werden kann, da sich alle technischen Einrichtungen außerhalb der Saunakabine befinden.
Bei der Entwicklung des Systems wurden natürlich Sicherheitsbelange berücksichtigt. So läuft beim Einschalten zunächst nur der Ventilator an und spült für mindestens 30 Sekunden das gesamte Rohrsystem mit Frischluft – was einem dreifachen Luftwechsel entspricht –, ehe die Gaszuleitung zum Brenner freigegeben wird. Erst wenn der erforderliche Unterdruck erreicht ist, zündet der Brenner, wobei anschließend eine Ionisationssicherung dessen Betriebsweise laufend überwacht. Da praktisch im gesamten Rohrsystem Unterdruck herrscht – der Ventilator befindet sich ja erst kurz vor dem Kamin – sorgt dieser für zusätzliche Sicherheit: Sollte während des Betriebes ein Leck im Rohrleitungsnetz entstehen, können die Abgase nicht in den Saunainnenraum entweichen. Mit erdgasbetriebenen Saunen können die Betriebskosten nachhaltig gesenkt werden.
Jürgen Stefan Kukuk
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