27. September 2016

ASUE und DVGW thematisieren das Thema Sektorenwende auf dem Effizienzdialog 2016 in Berlin


Abgeordnete, Mitarbeiter der Ministerien und interessierte Fachleute aus der Industrie und den Verbänden der Energiewirtschaft waren in der vergangenen Woche am Dienstag, den 27. September eingeladen, um ein wichtiges Element der zukünftigen Energiewirtschaft zu besprechen: Sektorenkopplung.

ASUE und DVGW haben das Thema in den Vordergrund gerückt, da wesentliche Weichenstellungen im Zuge des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien gestellt werden müssen. Kann die zunehmende Erzeugungsleistung – insbesondere aus der windbasierten Stromerzeugung – trotz des schleppenden Netzausbaus, zu den Verbrauchern gelangen? Stehen ausreichende Speicherkapazitäten zur Verfügung, um Stromüberschüsse aus erneuerbarer Produktion in  Flautenzeiten auch bei großer Nachfrage zu nutzen?

Der Begriff Sektorenkopplung wird in der Politik zurzeit allzu häufig verwandt um für den Strom neue Verwendungsfelder im Wärmemarkt und in der Elektromobilität aufzuzeigen. Dass durch die existierende Gasinfrastruktur bedeutende Aufgaben der Energiespeicherung und des Energietransports geleistet werden können, erfordert neue Techniken wie „power to gas“ oder auch „power to X“, mit denen wichtige Lücken zwischen verschiedenen Energieträgern geschlossen werden können. Durch hochrangige Vorträge wurde die Diskussion mit den energiepolitischen und umweltpolitischen Sprechern eingerahmt. Professor Dr. Gerald Linke, Vorstand des DVGW, eröffnete die Veranstaltung und stellte zugleich das Impulspapier der Gastgeber vor. Professor Dr. Gerhard Schmitz von der TU Hamburg bewies in einem sehr kurzweiligen Vortrag die Notwendigkeit, dass für die komplexen Aufgaben der Energieverwendung mehr als nur ein Stromsystem erforderlich ist. Dr. Frank Nägele, Staatssekretär, unterstrich die Bedeutung einer regionalen Wertschöpfung für Schleswig Holstein aus erneuerbaren Energien, die nur eine Sektorenkopplung mit „power to gas“ sie leisten kann.

Es folgte die angeregten Podiumsdiskussion mit Dr. Nina Scheer, Oliver Krischer und Carsten Müller und wechselnden Teilnehmern aus dem Publikum. Andreas Mihm von der F.A.Z. moderierte mit kritischen Fragen. Abschließend unterstrich Dr. Ludwig Möhring, Präsident der ASUE, in einer Zusammenfassung die Notwendigkeit, Erdgas mit seiner Infrastruktur zur kurzfristigen Senkung der Emissionen einzusetzen. Die Option, mittels Sektorenkopplung erneuerbare Gase aus Wind und Sonne zur weiteren Emissionsminderung einzusetzen, bietet sich daher an.

Die Veranstaltung war sehr gut besucht, fand mit einer sehr kurzweiligen, teils kontroversen Diskussionen ein sehr gutes Echo in der Presse.