Energiewende JETZT: Innovation, Effizienz und Sozialverträglichkeit


ASUE und DVGW appellieren in Ihrem Effizienzdialog 100 Tage vor der Bundestagswahl an die Verantwortlichen im Bundestag und in den Ministerien, die wesentlichen Attribute der Energiepolitik nicht aus den Augen zu verlieren. Die Energiewende muss in Verantwortung für das Klima, die Gesellschaft, und die eingesetzten Ressourcen geplant und gesteuert werden. Sie bietet zugleich die Chance zur Umsetzung eines Änderungsprozesses, indem Innovation, Effizienz und Sozialverträglichkeit in Einklang gebracht werden. Trotz der enormen finanziellen Beiträge, die von der Bevölkerung zu tragen sind, darf unser Einsatz für den Klimaschutz nicht zum Spielball der Politik im Wahlkampf werden.

Innovation

Die Energiewende kann sich nicht auf einem einzigen technologisch festgelegten Pfad abspielen, für neue Technologien und neue Geschäftsmodelle muss ausreichender Raum zur Verfügung stehen.

Power to Gas als zentrale Technologie der Sektorenkopplung, die auch die Gasinfrastruktur mit einbezieht, ist in gleichem Umfang zu fördern wie Stromspeichertechnologien. Die technische Realisierbarkeit und heimische Wertschöpfung der innovativen Technologien sollten dabei stärker in den Fokus genommen werden.

Der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung zur hocheffizienten Rückverstromung unter Wärmeausnutzung kann ein ganz wesentlicher Entwicklungspfad sein.

Die Herstellung von Biomethan aus nachwachsenden Rohstoffen ist in verantwortlicher Weise zu unterstützen, nachhaltige Energiepflanzen sind verfügbar und innovative Aufbereitungsverfahren befinden sich in der Entwicklung.

Die Vernetzung von Daten über Smart-Metering sind genauso wie das elektronische Monitoring und Optimieren von Heizungsanlagen ein wesentlicher Beitrag, um im Wärmemarkt zu fundamentalen Emissionseinsparungen zukommen.

Effizienz

Auch wenn das langfristige Ziel der Energiewende in der weitgehenden Emissionsfreiheit aller Sektoren (Stromerzeugung, Wärmemarkt, Mobilität, Industrie) besteht, dürfen wir uns kurzfristig umsetzbaren Effizienzmaßnahmen nicht verschließen. Insbesondere wirtschaftliche CO2-Vermeidungsstrategien sind interessant, weil sie um ein Vielfaches häufiger angewendet werden können als kostenintensive Maßnahmen. Um „Lock-in-Effekte“ zu vermeiden, darf keinesfalls der Ausbau einer effizienten Infrastruktur und Energieanwendung verhindert werden.

Die Anwendung von Erdgas in der Stromerzeugung und im Wärmemarkt kann durch Kraft-Wärme-Kopplung effizient zusammengeführt werden. Hierzu bieten sich Anwendungstechniken für jede Größenordnung an. Entsprechend ist nicht nur die Förderung, sondern auch der Gesetzesrahmen anzupassen und zu erleichtern.

Der Einsatz von elektrisch betriebenen Heizsystemen ist in der Gesamtrechnung kontraproduktiv zum Klimaschutz, solange nicht zu Zeiten größter Heizlast erneuerbarer Strom in ausreichender Menge garantiert werden kann.

Programm

18.30 Uhr Get-together

19.00 Uhr Begrüßung/Themenimpuls

Dr. Ludwig Möhring (Präsident der ASUE)

19.10 Uhr Key-Note Vortrag: Das Preisschild der Energiewende

Dr. Thilo Schaefer (Leiter des Kompetenzfelds Energie, Institut der Deutschen Wirtschaft)

19.30 Uhr Podiumsdiskussion

Michael Meister MdB (Staatssekretär im Bundesfinanzministerium)

Kurt-Christoph von Knobelsdorff (Stellv. Staatssekretär, Leiter der Abteilung Wirtschaft, Brunsbüttel-Koordinator)

Michael Rüter (Staatssekretär, Bevollmächtigter des Landes Niedersachsen beim Bund)

Prof. Dr. Gerald Linke (DVGW-Vorstandsvorsitzender)

Moderation: Dr. Ursula Weidenfeld (freie Wirtschaftsjournalistin)

20.30 Uhr Ausklang mit Flying Buffet und Gelegenheit zum Networking


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