Arbeitskreis - Erneuerbare Gase

Auszug aus dem Tätigkeitsbericht 2020

Wasserstoff nimmt weiter Fahrt auf

„Die Klimaschutzziele sind bekannt: Netto-Null-Emissionen bis 2050. Der Weg in diese Energiezukunft führt über Wasserstoff und die zunehmende Kopplung der Umwandlungs- und Nachfragesektoren (Strom, Gas, Verkehr etc.). Um das Potenzial von Wasserstoff erkennen und bewerten zu können, braucht es eine integrierte Bewertung des Strom- und Gasnetzes“. Diese und ähnliche Botschaften zum Thema Dekarbonisierung und Sektorenkopplung sind Anlass genug, im Rahmen des ASUE-Arbeitskreises „Erneuerbare Gase“ die Wissensvermittlung zu Wasserstoff weiter zu bündeln. Aufklärung und Akzeptanz sind die Grundpfeiler für neue Wege.

Die ASUE-Broschüre „Wasserstoffanwendung in Industrie und Energiewirtschaft“ zeigt, dass Wasserstoff das neue Erdöl sein kann. Sie zeigt die wichtigsten industriellen Nutzungs- und Erzeugungspfade von grauem, blauem und grünem Wasserstoff. Wohlwissend, dass die Farbpalette der Wasserstoffherstellung weitere Farben bereithält.

Der AK im „Corona-Jahr“ 2020

In unseren AK-Meetings, die wir 2020 im Mai und November als Tagesveranstaltung und Corona-bedingt als Online Meeting abgehalten haben, wurde das Thema Integration von Wasserstoff diskutiert und als Inhaltspunkt für die Broschüre aufgearbeitet. Neben der Herstellung, den Anwendungsmöglichkeiten, der Speicherbarkeit und dem Transport bleibt immer die Frage zur Gesamtbilanz. Zwischen Quelle und Senke steht stets die Infrastruktur. Der Transformationspfad ist terminlich beschrieben: 2050 keine fossilen Gase mehr in der Verwendung, zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Das sind nicht mal mehr 30 Jahre. Die große Herausforderung liegt im Pipeline geführten Gasartenwechsel von CH4 zu H2 als speicherbaren Energieträger der Zukunft.

Ausblick „Aufklärungsarbeit“ für 2021

Im AK „Erneuerbare Gase“ möchten wir den Focus diesbezüglich für die kommende Zeit auf die Wissensvermittlung in Richtung Transport und Verteilung von Wasserstoff als Teilaufgabe thematisieren. Die Betrachtung der Senken (Bedarf und die Anwendung) und der Quellen (Herstellung und Speicherung) sind beschrieben. Importbedingt sind die Wege von Erdgas zwischen Quelle und Senke historisch betrachtet unter die Erde gebracht. Neue EE-Quellen, wie Wind und PV, erhöhen aus der inländischen Fläche heraus die Eigenproduktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Die Gewichtung der reinen Verteilmenge (Verteilnetze) wird auf Kosten der Transportmenge (Transportnetze) steigen. Die heutige Leitungsnetzstruktur wird mit Wasserstoff in Zukunft eine andere sein. Das Thema Inselnetze, Gasgemische oder reine Wasserstoffnetze werden im Transformationspfad der Schlüssel sein.

Ziel im AK „Erneuerbare Gase“ soll sein, das Thema so aufzuzeigen, dass zukünftige Anwender von Wasserstoff die Aspekte der Versorgungssicherheit transparent dargestellt bekommen. Das wesentliche Asset eines gasförmigen Energieträgers ist und bleibt das leitungsgebundene Versorgungsnetz. Die Rolle von Wasserstoff im Wärmemarkt sowie die Anforderungen an einen Regulierungsrahmen laufen im Bundeswirtschaftsministeriums im aktuellen Referentenentwurf zum EnWG an. Ziel muss sein, eine Regulierung der zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur in die bestehende Erdgasregulierung zu integrieren. Die gemeinsame Entgeltfinanzierung von Erdgas- und Wasserstoffnetzen bietet ein hohes Maß an Investitionssicherheit für Netzkunden, Investoren und Netzbetreiber.

Ansprechpartner:
Sandro Pautz
Leipzig